Kunkel: "Die Vorrunde sollte bei der WM kein Problem sein"

12.01.2015 10:12
In der DKB Handball-Bundesliga geht der 20-jährige Yves Kunkel für GWD Minden auf Torejagd. Für ein Freundschaftsspiel kehrt das Nachwuchstalent am 17. Januar zu seinem Heimatverein HSG Völklingen zurück. Zweimal Europameister (2012, 2014), eine WM-Bronzemedaille (2013) – der Trophäenschrank von Yves Kunkel ist reich gefüllt. Und das, obwohl der Linksaußen von GWD Minden im kommenden Mai gerade einmal seinen 21. Geburtstag feiern wird. Die oben genannten Erfolge fuhr Kunkel mit den jeweiligen Junioren-Nationalmannschaften (U18 bis U20) ein. Doch der Rechtshänder hat den Sprung in den Erwachsenenbereich nahtlos geschafft: Nutzte er in seinem letzten A-Jugendjahr noch das Zweitspielrecht, um in der 2. Handball-Bundesliga für die HG Saarlouis aufzulaufen, wechselte er zur Saison 2013/14 zum Bundesligisten GWD Minden und wurde dort in den vergangenen Monaten zum festen Bestandteil der ersten Mannschaft. Diese Entwicklung ist auch an Bundestrainer Dagur Sigurdsson nicht vorbeigegangen, der den 20-Jährigen für Testspiele im vergangenen Herbst sogar in den erweiterten Kader der A-Nationalmannschaft berief. Eine märchenhafte Erfolgsgeschichte! Doch Kunkel ist nicht abgehoben und weiß nach wie vor, wo er her kommt: Aus der 40.000 Einwohner-Stadt Völklingen im Saarland nämlich, wo sein Vater Uwe nicht nur dem heimischen Handballverein HSG Völklingen vorsitzt, sondern dem Sohn von klein auf auch die Grundlagen des Handballspiels vermittelte. Am Samstag, 17.1., kehrt Kunkel mit GWD Minden für ein Freundschaftsspiel anlässlich des Jubiläums „90 Jahre Handball in Völklingen“ zurück zu seinem Heimatverein (Anwurf: 18.30 Uhr, Hermann Neubergerhalle). Im Interview erzählt Kunkel, wie bei den „Minis“ für ihn alles in Sachen Handball begann und verrät, wie es ist, den eigenen Vater als Trainer zu haben. Herr Kunkel, am 17. Januar kehren Sie mit GWD Minden für ein Freundschaftsspiel zurück in Ihre Heimat Völklingen. Was bedeutet diese Heimkehr für Sie? Yves Kunkel: Ich freue mich sehr, viele alte Gesichter wiederzusehen. Klar, zum einen wird meine Familie in der Halle sein – gerade meine Großeltern sind immer glücklich, wenn ich wieder zu Hause bin. Aber ich werde bestimmt auch viele Freunde aus dem Verein treffen, mit denen ich zum Teil seit den Minis zusammengespielt habe. Eine super Sache! Werden Sie denn genug Zeit haben, um sich mit allen Verwandten und Bekannten gebührend auszutauschen? Kunkel: Ein kleiner Plausch ist sicher immer drin, aber der Terminplan mit GWD ist leider ziemlich eng. Am Sonntag wartet schon das nächste Freundschaftsspiel in Düsseldorf auf uns. Deswegen werde ich auch gar nicht in meinem Elternhaus in Völklingen schlafen, sondern beim Team im Mannschaftshotel. Wie hat Ihre Handballkarriere eigentlich Ihren Anfang genommen? Kunkel: In meiner Familie spielen im Grunde alle Handball: Mein Vater und meine Mutter haben es bis in die Regionalliga geschafft, auch meine Schwester ist aktive Handballerin. Deshalb habe ich als Kind quasi jedes Wochenende in der Halle verbracht und dann auch gleich bei den Minis mit dem Handball spielen begonnen – unter meinem Vater als Trainer. Das hat sich bis zum letzten A-Jugendjahr auch nicht mehr geändert. Und wie haben Sie die Situation als Sohn des Trainers wahrgenommen? Kunkel: Das hatte seine Vor- und Nachteile. Ein Vorteil war sicherlich, dass ich immer pünktlich beim Training war (lacht). Auf der anderen Seite ist es mir aber schon immer ein wenig so vorgekommen, als ob mich mein Vater genauer unter die Lupe nimmt als meine Mannschaftskollegen. Dann wurde eine Spielsituation unter Umständen auch einmal zu Hause noch analysiert. Unser familiäres Verhältnis hat diese Konstellation aber nie belastet. Wann war Ihnen bewusst, dass auch eine Profikarriere im Handball für Sie drin ist? Kunkel: Eigentlich war mein Wechsel nach Minden für mich der Knackpunkt, an dem mir klar wurde: Das könnte jetzt richtig vorwärts gehen, ich kann mein Hobby zum Beruf machen. Ich habe es geschafft, mich in einem neuen Verein aus der zweiten Mannschaft in den Bundesligakader des ersten Teams zu kämpfen. Das hat mich stolz gemacht. Obwohl Sie auch zuvor schon jede Menge Meriten gesammelt haben. Seit der B-Jugend durchliefen Sie jede DHB-Auswahlmannschaft. Kunkel: Das stimmt. Mit etwa 15 Jahren durfte ich zum ersten Mal an DHB-Lehrgängen teilnehmen. Damals wurde ich übrigens auch vom Rückraum- zum Außenspieler umgeschult. Mit der HSG Völklingen stießen wir in der A-Jugend bis ins Halbfinale der Deutschen Meisterschaft vor, scheiterten erst am SC Magdeburg. Und auch die Erfahrung, bei der HG Saarlouis mittrainieren und erstmals Zweitligaluft im Erwachsenenbereich schnuppern zu dürfen, war super. Genauso wie die gewonnen EM-Finals mit der U18 und der U20, die mir mit Sicherheit immer im Gedächtnis bleiben werden. Thema Nationalmannschaft: Sie sind zwar im Blickfeld von Bundestrainer Dagur Sigurdsson, gehören aktuell aber noch zum Kreis der B-Nationalmannschaft. Ärgern Sie sich, nicht schon bei der WM in Qatar fürs A-Team auflaufen zu dürfen? Kunkel: Natürlich wäre ich in Qatar gern dabei gewesen. Aber ich bin noch jung und gebe einfach alles, um dann beim nächsten internationalen Turnier berücksichtigt zu werden. Wie schätzen Sie die WM-Chancen des DHB-Teams in Qatar ein? Kunkel: Ich habe die Testspiele gegen Island verfolgt und muss sagen, dass mir gerade die Abwehrarbeit sehr gut gefällt. An der Absprache und den richtigen Laufwegen im Angriff hapert es vielleicht noch ein wenig, aber das lässt sich in den beiden Tests gegen Tschechien sicher noch verbessern. Wenn das Zusammenspiel in Qatar stimmt, dürfte die Vorrunde kein Problem sein. Und in den K.o.-Spielen ist dann immer alles drin! Quelle: http://www.dkb-handball-bundesliga.de

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