MT fast in Bestbesetzung

11.05.2012 11:46
Entspannt zum Tabellensechsten reisen oder - koste es was es wolle - zwei Auswärtspunkte ergattern? Die Antwort auf diese Frage aus Sicht der MT Melsungen liegt irgendwo zwischen diesen beiden Extremen. Zum einen können die Nordhessen aus ihrer Position im oberen Mittelfeld beruhigt das Spiel gegen den früheren DDR-Rekordmeister angehen, zum anderen wollen sie durchaus versuchen, den guten Lauf der letzten Wochen auch im Bördeland zu bestätigen. Wenn auch nicht um jeden Preis. Denn aussichtsreicher erscheint es, sich auf das nur fünf Tage später stattfindende Heimspiel gegen Tabellennachbar Frisch Auf Göppingen zu konzentrieren. Um aber keinen falschen Eindruck zu erwecken: Abschenken wollen Vuckovic, Vasilakis & Co. den Auftritt in der GETEC-Arena keinesfalls. Schließlich könnten sie dort mit einer guten Leistung sogar einen weiteren Schritt Richtung einstelliger Tabellenplatz zum Saisonende machen. Die Voraussetzungen dazu erscheinen im Vorfeld gar nicht mal schlecht. Die Rot-Weißen können bis auf den noch wegen seiner Handverletzung fehlenden Michael Allendorf höchstwahrscheinlich in Bestbesetzung nach Magdeburg reisen. “Wir wollen mal schauen, wie weit wir dort mit einer guten Einstellung und möglichst geschicktem taktischen Verhalten kommen”, so der hintersinnige Ausblick von Michael Roth auf das Kräftemessen mit dem Traditionsclub. “Unbestritten dürfte sein”, schiebt der MT-Coach nach, “dass Magdeburg nicht zuletzt aufgrund seiner Heimstärke als klarer Favorit in dieses Spiel geht”. In der Tat hat der SCM die ehemalige Bördeland-Halle wieder zu einer Festung gemacht. Vor eigenem, stets sehr begeisterungsfähigem Publikum, wurden in den 16 Heimauftritten 23 Punkte geholt, nur sechs weniger, als die MT insgesamt auf ihrer Habenseite hat. Und natürlich wollen die Grün-Roten in ihrem letzten Saison-Heimspiel diese gute Bilanz unbedingt ausbauen. Apropos Bilanz: Auch diejenige aus den Spielen gegen die MT ist aus Sicht der Magdeburger eindeutig positiv. Aus den inzwischen 13 Begegnungen in der “stärksten Liga der Welt” gingen sie neun Mal als Sieger hervor. Drei Vergleiche gewann die MT, darunter sogar einen in der Höhle des Löwen. Ein weiteres Mal trennte man sich Unentschieden. Was die Verantwortlichen des SCM nicht ganz so sicher macht, die Punkte auch am Freitag wieder zu ergattern, ist die Tatsache, dass mit Jure Natek und Fabian van Olphen gleich zwei wichtige Akteure verletzungsbedingt fehlen werden. Ob sich das als Vorteil für die Gäste aus Nordhessen herausstellt, wird sich zeigen. Denn immerhin bekommen sie es mit recht ausgebufften Kontrahenten zu tun, wie Bartosz Jurecki (Kreis), der Flügelzange Yves Grafenhorst (LA) und Robert Weber (RA), Regisseur Stian Tönnesen (RM), den beiden Rückraumrecken Andreas Rojewski (RR) und Ales Pajovic (RL) sowie Torwart Gerrie Eijlers. Sie bilden das Gerüst ihres Teams und sind im Wesentlichen dafür verantwortlich, dass der SCM auf einen Startplatz in einem europäischen Wettbewerb zusteuert. Der Wegbereiter allerdings sitzt auf der Bank. Frank Carstens, seit 2010 Trainer der Elbestädter und seit letztem Sommer auch noch rechte Hand von Bundestrainer Martin Heuberger, hat seit seinem Antritt ganze Arbeit geleistet und den SCM aus dem grauen Niemandsland der Tabelle wieder in die Verfolgergruppe der Spitzenteams gehievt. Carstens wird seine Schützlinge auf die MT Melsungen erwartungsgemäß gut einstellen und dabei ganz sicher besonders auf die derzeit beeindruckende Form eines ehemaligen Magdeburgers hinweisen. Alexandros Vasilakis, zur Zeit mit 151 Treffern unter den Top-Five der Feldtorschützen zu finden, ist der Shooter vom Dienst und will gerade an seiner alten Wirkungsstätte sein Können in die Waagschale werfen. Für seine Mannschaftskameraden gilt es, nicht nur ihn zu unterstützen, sondern vor allem auch selbst Impulse zu leisten. “Alles eine Frage des Kopfes”, weiß Michael Roth, und appelliert an die Motivation eines jeden einzelnen. “Von der Tabelle her sieht es so aus, als stünden wir Jenseits von Gut und Böse”, so der MT-Coach, “gerade deshalb ist es wichtig, auch in der Schlussphase einer Saison die Spannung noch möglichst hoch zu halten. Und wie schon gesagt, wir wollen mal schauen, wie weit wir dort mit einer guten Einstellung und taktischem Geschick kommen”. Quelle: http://www.toyota-handball-bundesliga.de/

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