Mit drittem Sieg in einer Woche in die verdiente Pause

18.04.2012 8:54
Gegen den TBV Lemgo feiert der HSV Handball den dritten Sieg innerhalb von acht Tagen. Mit 31:30 (14:17) fiel der Erfolg allerdings denkbar knapp aus und wollte hart erkämpft werden. Nach dem Saison-Aus für Bertrand Gille und ohne Oscar Carlén, Johannes Bitter (beide Kreuzbandriss) sowie Stefan Schröder (Bänderdehnung im Sprunggelenk) kämpfte der Rest der Mannschaft für die Verletzten mit, geriet nach rasantem Beginn allerdings bis zur Pause ins Hintertreffen. In der zweiten Halbzeit kämpften sich die Hansestädter vor 9.367 Zuschauern in der O2 World Hamburg jedoch wieder Tor um Tor heran und erarbeiteten sich in der Schlussphase den Sieg gegen die Ostwestfalen. Bester Werfer des HSV und des Abends wurde Marcin Lijewski, dem zehn Tore gelangen. Nun steht der HSV Handball vor einer zweiwöchigen Spielpause, ehe die letzten Aufgaben der Saison warten. Rasanter Beginn in der O2 World – Lemgoer Pausenführung In der gleichen Aufstellung wie drei Tage zuvor im Spiel beim TV Grosswallstadt begann der HSV Hamburg auch gegen den TBV Lemgo. Wiederum mussten Johannes Bitter und Stefan Schröder von draußen zuschauen, während Oscar Carlén und Bertrand Gille nicht in der Halle waren. Den ersten Treffer vor 9.367 Zuschauer in der O2 World Hamburg markierte Michael Kraus gegen sein altes Team (1:0, 1. Minute) und eröffnete damit eine rasante Anfangsphase. Bis zum 3:2 legte der HSV vor (3.), in der Folge wechselte die Führung zwischen zwei angriffsstarken Mannschaften hin und her: 4:3 für Lemgo (5.), 5:4 für den HSV (7.), 6:5 für den TBV (8.). Durch die ersten Paraden von Dan Beutler hinter einer offensiven Abwehr und nach drei Toren in Serie konnten die Hamburger erstmals auf 8:6 erhöhen (11.). Die anfänglichen Freiräume am gegnerischen Kreis boten sich nun aber beiden Teams immer weniger, sodass die Tore mehr erarbeiten werden wollten. Nach einer Viertelstunde stand es 8:7 für die Gastgeber, das Dan Beutler mit einer ganz starken Fußabwehr im Eins-gegen-Eins gegen TBV-Geburtstagkind Jens Bechtloff zunächst verteidigte (16.). Lemgo blieb aber dran und erzielte vier Minuten später den erneuten Ausgleich (10:10). Weitere drei Minuten später lagen die Gäste wieder vorn, indem sie eine Überzahl ausnutzten (11:10, 23.). Bis zur Pause entwickelt sich nun eine enge Partie, in der die Abwehrreihen dominierten. Marcin Lijewski hielt seine Mannschaft dreifach auf Schlagdistanz und erzielte auch das 14:15 (29.). Die letzten beiden Tore in Halbzeit eins gelang allerdings Lemgo, das somit ein 17:14 nach 30 Minuten vorlegte. Starkes Hamburger Unterzahlspiel – Entscheidung in der Schlussminute Die ersten beiden Angriffe des zweiten Durchgangs nahmen jeweils die Torhüter weg, und auch den ersten Siebenmeter nach der Pause parierte TBV-Keeper Lichtlein (32.). Doch erneut fand Marcin Lijewski die Lücke in der ostwestfälischen Deckung und markierte das 15:17 (33.). Ein weiterer abgewehrter Strafwurf ermöglichte es den Gästen, wieder auf 20:17 zu erhöhen (40.), worauf der HSV zwei Minuten später mit dem 19:20 eine gute Antwort fand. Die Hamburger Abwehr packte nun konsequenter zu und erzwang ein ums andere Mal das passive Vorwarnzeichen für den TBV. Die Gäste trafen jedoch in dieser Hinsicht mehrmals in letzter Sekunde und blieben weiter vorn (23:22., 47.). In einer vierminütigen Unterzahl trat der HSV aber genauso konsequent auf und traf durch den weiterhin gut aufgelegten Marcin Lijewski (23:23, 48.) und Hans Lindberg per Siebenmeter zum Ausgleich (24:24, 49.). Durch Blazenko Lackovic, der doppelt zum 26:24 traf, konnte der HSV Handball nun auch wieder vorlegen – rechtzeitig zur Schlussphase (53.). Spannend blieb es, weil der TBV nicht aufsteckte und zwei Minuten später wieder zum 27:27 ausglich. Der HSV machte aber wiederum aus der Not eine Tugend und kam, jeweils durch Domagoj Duvnjak, zunächst in Unterzahl zum 29:28 (57.) sowie kurze Zeit später zum 30:28 (58.). In der Schlussminute, beim Stand von 31:29 für den HSV, setzte Lemgo den siebten Feldspieler ein, konnte allerdings nur noch das 30:31 erzielen. Am Ende stand ein knapper, aber nicht unverdienter Sieg des HSV Handball, für den Marcin Lijewski mit zehn Toren auch bester Schütze des Spiels war. Stimmen zum Spiel: Martin Schwalb (Trainer HSV Handball): „Es war heute ein guter Kampf meiner Mannschaft und vor allem von Marcin Lijewski. Obwohl er angeschlagen ist, hat er die Mannschaft mit getragen. In der ersten Halbzeit haben wir nicht den nötigen Kampfgeist an den Tag gelegt. Deshalb mussten wir in der zweiten Hälfte das Doppelte drauflegen, um zu gewinnen. Auf die zweite Halbzeit können wir dann aber stolz sein, und wir müssen sehen, dass wir das über 60 Minuten auf die Platte bekommen. Jetzt müssen die Jungs erst mal die Köpfe frei kriegen. Dazu haben sie vier Tage Zeit und haben dafür Trainingspläne gekommen. Dann geht es gemeinsam ins Trainingslager und danach in den Saison-Endspurt.“ Dirk Beuchler (Trainer TBV Lemgo): „Ich bin absolut stolz auf meine Mannschaft und auf das was sie heute geleistet hat. Ich denke, wir haben das Spiel bestimmt und hätten einen oder zwei Punkte verdient gehabt. Es ist enorm, welches Pensum wir geleistet haben und wie wir gekämpft haben. Es hat am Ende einiges nicht gepasst, weshalb wir nicht gewonnen haben und worüber ich mich ärgere.“ Pascal Hens (Kapitän HSV Handball): „Zu Anfang haben wir ohne Aggressivität gespielt, sind insgesamt nicht schnell genug nach hinten gekommen und haben so viele leichte Gegentore gekriegt. Lemgo hat das aber auch gut gespielt. Es war klar, dass wir in der zweiten Halbzeit aggressiver sein mussten und haben das in der Abwehr auch besser hingekriegt. Wir konnten Lemgo vor Schwierigkeiten stellen, einige Bälle klauen und selbst einfache Tore machen.“ Marcin Lijewski (Rückraumrechts HSV Handball): „Meine Leistung heute ist völlig egal – nur die Mannschaft und der Sieg zählen. Ich freue mich, dass wir diesen hart erkämpften Erfolg errungen haben. Ich glaube, das war das härteste Heimspiel bisher. Lemgo ist sehr gut vorbereitet nach Hamburg gekommen und hat das stark und konsequent gespielt. Zum Glück haben wir uns in der Schlussphase gefunden und uns selbst durch die Aggressivität und die Paraden von Dan nach vorn gebracht.“ Michael Kraus (Spielmacher HSV Handball): „Das war ein immens wichtiger Sieg, vor allem weil wir uns in der ersten Halbzeit selbst in diesen Schlamassel gebracht haben. Wir haben uns nach der Pause aber auch selbst wieder da rausgezogen. Lemgo hat sehr clever gespielt, und wir haben einige Bälle verworfen. Nach der Pause hat es bei uns aber besser funktioniert: Wir waren aggressiver in der Abwehr und haben uns die entscheidenden Gegenstöße erarbeitet.“ Andreas Rudolph (Gesellschafter HSV Handball): „In der ersten Hälfte hat die Abwehr nicht funktioniert, aber die Mannschaft hat eine gute Moral bewiesen und sich gut aus der Situation herausgeholt. Jetzt wollen wir uns optimal auf die nächsten Spiele vorbereiten.“ Quelle: http://www.toyota-handball-bundesliga.de

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