Paul Kaletsch freut sich auf Duell der HSG Konstanz bei Vizemeister: „Spitzen aus Leutershausen lassen mich kalt, wir machen unser Ding“

15.12.2016 16:38
Nach 221 Toren in nur 28 Spielen durfte Paul Kaltesch neben der Süddeutschen Meisterschaft und dem Aufstieg in die 2. Handball-Bundesliga mit der HSG Konstanz in der vergangenen Saison um ein Haar auch noch den Titel des Top-Torjägers der 3. Liga Süd feiern. Am Ende fehlten dem 2013 vom TV Hüttenberg an den Bodensee gewechselten 24-jährigen Rückraumspieler lediglich drei Treffer. In dieser Spielzeit hat er mit einem langwierigen Infekt zu kämpfen, kommt aber langsam immer besser in Tritt und bringt es derzeit auf 50 Saisontore – drittbester Wert im HSG-Team. Im Interview mit HSG-Pressesprecher Andreas Joas spricht er über seine Gesundheit, das brisante Duell am Samstag, 20 Uhr, bei der SG Leutershausen und deren verbale Spitzen im Vorfeld sowie besinnliche Zeit an Weihnachten im Kreise von Familie und Freunden. Paul, Du musstest kürzlich für ein paar Wochen kürzer treten und aufgrund eines starken Hustens zwei Spiele aussetzen. Die letzten Partien haben gezeigt, dass Du langsam wieder in Schwung kommst. Wie fühlst Du Dich nun? Tatsächlich läuft es langsam wieder immer besser und es geht bergauf. Der Husten wird immer weniger und ich hoffe, dass ich nach der Winter-Vorbereitung in der Rückrunde wieder bei 100 Prozent bin. Derzeit arbeite ich schon in Zusatzeinheiten mit unserem Physiotherapeuten Marc Götz daran, in Sachen Kraft und Ausdauer wieder zuzulegen. Am Samstag geht es nach Leutershausen. Kribbelt es schon und ist es für Dich nach der gemeinsamen Vergangenheit, insbesondere in der letzten Saison, ein besonderes Spiel? In sportlicher Hinsicht nicht. Allerdings ist uns allen natürlich gerade das Rückspiel in Leutershausen noch in guter Erinnerung. Dort haben wir die Meisterschaft entschieden, vor allem mental, auch wenn es noch nicht ganz, aber eben fast sicher war. Das war schon ein krasses Spiel, mit allen Höhen und Tiefen und mit unseren unglaublichen 150 Fans im Rücken. Danach war mir klar, dass wir Meister werden. Wie beurteilst Du jetzt die Ausgangslage: die SGL mit 14, die HSG mit 16 Punkten… Leutershausen ist als Mitaufsteiger aus dem Süden die einzige Mannschaft, die wir in dieser Liga kennen, selbst wenn wie bei uns ein paar neue Spieler dabei sind. Beide Teams haben es am Ende verdient in die 2. Bundesliga geschafft. Es wird ein wichtiges Spiel, keine Frage. Wir haben gegen die zwei anderen Aufsteiger Hüttenberg und Dessau gewonnen und wollen diese Bilanz in Leutershausen gerne ausbauen. Es geht für beide Clubs um wertvolle Zähler für den Klassenerhalt. Leutershausen wird besonders motiviert sein und schickte Richtung Konstanz schon die ein oder andere verbale Spitze. SGL-Coach Marc Nagel sagte bereits nach der Heimniederlage gegen Lübbecke vor zwei Wochen, die SGL freue sich schon die ganze Runde auf das Duell, in dem der Gegner „Nervensausen“ habe und Fehler mache, sodass die SGL wieder Punkte holen werde. Dazu schickte Shooter Stefan Salger noch vor dem feststehenden Aufstieg als Vizemeister die Ansage an den Bodensee, nachdem die SGL in der letzten Saison sieglos gegen die HSG geblieben war, dann „haue man die HSG eben nächste Saison weg.“ Wie nimmst Du diese provokanten Kampfansagen – nur eine kleine Auswahl von einigen mehr – wahr? Ich bewerte das nicht über. Jeder hat so seine Art mit gewissen Dingen umzugehen. Leutershausen soll das ruhig machen, wir machen unser Ding. Mich lässt das kalt und ich bereite mich ganz normal auf das Spiel vor. Die SGL hat zu Hause schon 12:6 Punkte gesammelt und richtig gut gespielt, da ist es legitim, dass sie sich gegen uns etwas ausrechnen. Wir wollen das jedoch mit aller Macht verhindern, das ist unser Anspruch. Nach fünf Niederlagen in Folge und sechs Spielen ohne Sieg: ist der Druck in Leutershausen in eigener Halle nun größer? Dank des guten Saisonstarts steht die SGL sehr gut da, genauso wie wir. Klar macht verlieren nie Spaß, schon gar nicht bei den weiten Reisen in der 2. Bundesliga. Beide Teams stehen aber über dem Soll. Es hat so sicher keiner erwartet, dass beide bislang nie auf einem Abstiegsplatz standen. Und natürlich rechnet man sich gegen die Mitaufsteiger etwas aus. Wir können nach dem Sieg gegen Dessau nun ohne Druck nach Leutershausen fahren, allerdings wissen wir, dass ein schwerer und unangenehmer Gegner auf uns wartet. Zum Druck als Aufsteiger muss man immer sehen, woher man kommt. Der Maßstab kann da nicht die letzte Saison sein und man muss auch nach einigen Niederlagen ruhig bleiben. Ich kann nur für uns sprechen und sagen, dass wir es mit den eigenen Leuten und mit kontinuierlicher Aufbauarbeit geschafft haben, ohne viel Geld auszugeben und auf teure Neuzugänge zu setzen. Von daher sind 16 Punkte sehr gut und bin ich superstolz auf unsere Entwicklung. Aber, um es noch einmal klar zu sagen: für uns gibt es nur ein Ziel und das heißt Klassenerhalt. Das wird schwer genug. Was erwartest Du am Samstag für einen Gegner und was für ein Spiel? Wie wir versucht es Leutershausen mit jungen deutschen Spielern, dazu kommen aber auch ein paar ältere, erfahrene Haudegen. Allerdings hat Erfahrung nicht nur etwas mit dem Lebensalter zu tun. Wahrscheinlich ist man sich ähnlicher, als man denkt. Es wird sicher hart zugehen, man wird sich 60 Minuten bekämpfen, weil es um zwei Big Points geht, aber es steht nicht so viel auf dem Spiel wie letzte Saison. Wir fokussieren uns jedoch ganz auf uns und sind guter Dinge, dass wir die Serie der ungeschlagenen Spiele gegen die SGL ausbauen können. Kann die Unterstützung von wohl an die 70, 80 HSG-Fans wieder der entscheidende Faktor sein, wenn es eng wird? Wir freuen uns alle auf die Unterstützung in fremder Halle. Diese Stimmung, die unsere Fans letztes Jahr verbreitet haben, war schon ganz besonders. Das wird uns auch dieses Mal zusätzlich motivieren und pushen. Um einmal mit den Gerüchten aufzuräumen: Wer kann Dir das Wasser an der Konsole reichen und gegen wen lohnt ein Spiel überhaupt nicht? Und wie sieht es beim Fussballspielen zum Warmmachen aus? Also gegen Felix Gäßler lohnt es sich in NBA definitiv nicht, da steht es aktuell 10:2. Bei Fabian Schlaich ist das ähnlich, da habe ich schon aufgehört zu zählen (lacht). Nur Manuel Both kann mithalten, während Chris Berchtenbreiter in FIFA nur Frühstück ist. Und was das Fussballspielen anbelangt: da dominieren die älteren klar und es steht 24:20 für Team Alt. Womit kann man Dich an Weihnachten und im neuen Jahr glücklich machen, was sind Deine Wünsche? Vor allem Gesundheit, gerade nach den letzten Wochen. Dazu ein wenig freie Zeit an Weihnachten, wo man Leute wiedersieht, die man das ganze Jahr nicht getroffen hat, und einfach eine unbeschwerte Zeit ohne Verpflichtungen bezüglich Handball oder Uni. Ich habe keine großen Ansprüche, sondern freue mich auf die schöne Zeit mit der Familie und Freunden. Auch wenn man das vielleicht meint, es muss bei mir nicht immer Action sein. Wobei ich auch schon gerne etwas unternehme… Fragen: Andreas Joas Weitere Informationen unter: www.hsgkonstanz.de Quelle: PM HSG Konstanz

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