Kirchzell. Zum Können muss in engen Duellen zwischen durchaus gleichwertigen Gegnern immer auch ein Quäntchen Glück dazu kommen. Das hatte am Samstagabend vor 350 Zuschauern der TV Kirchzell beim hauchdünnen 30:29 (14:14)-Sieg – dem siebten in Folge. Damit ging gleichzeitig bei den Saarländern eine kleine „Dreier-Serie“ zu Ende. Es waren, so HGS-Cheftrainer Philipp Kessler, „Kleinigkeiten“ die den Unterschied machten und es war in erster Linie eine schlechte Wurfquote der Saarlouiser Angreifer, die zu dieser aus HGS-Sicht letztlich unnötigen Niederlage führte.
Den Trainer der Saarländer ärgerte beim Auftritt seiner Jungs im Odenwald vor allem diese mangelhafte Chancenverwertung, zumal Abwehr und ein guter Daniel Schlingmann im Kasten sehr ordentlich agierten. Dass es den Saarländern nicht gelang, schon in Halbzeit 1 mal „richtig“ in Führung zu gehen, lag einerseits daran, dass, wie schon gesagt, zu viele Bälle gegen einen guten Tobias Jörg im Kirchzeller Kasten verschenkt wurden (insgesamt 20 Fehlwürfe), zum anderen aber auch daran, dass die HGS aufgrund zahlreicher Zeitstrafen nie zu ihrem Spielrhythmus fand. So wurden die Seiten mit einem 14:14-Unentschieden gewechselt.
Und die Tendenzen setzten sich nach dem Seitenwechsel fort. Das, was auf Seiten der Gäste fehlte – im Spiel 1-gegen1 in die Tiefe zu gehen – das zelebrierte Kirchzell mit einem herausragenden Tom Spieß auch in dieser Partie fast perfekt. Die Konsequenz waren unter anderem die rote Karte gegen Lars Walz, weitere Zeitstrafen und Siebenmeter-Strafwürfe.
Das Spiel der Gastgeber passte halt besser zur Linie der Unparteiischen. Und die Saarlouiser Linkshänder-Fraktion mit einem angeschlagenen Marcel Becker hatte in der Offensive keinen guten Tag. So liefen die Saarländer immer einem knappen Vorsprung der Gastgeber hinterher, die clever und abgezockt die Kontrolle behielten. Kämpferisch kann am der Mannschaft von Kessler keine Vorwürfe machen und auch die taktische Variante mit dem siebten Feldspieler funktionierte eigentlich, konnte aufgrund von Zeitstrafen ihre Wirkung aber nicht voll entfalten.
Und trotz all dieser ärgerlichen Misslichkeiten: die Chance, das Ding zu gewinnen, war da. Aber es blieb bis zum Ende eng und spannend. Ganz zum Schluss war für Saarlouis dann sogar noch ein Unentschieden drin. Der letzte lange Pass – Sekunden vor der Schluss-Sirene – auf Elyas Noh wurde von Torwart Tobias Jörg abgefangen, der damit letztendlich beide Punkte für seine Farben festhielt.
Noch zwei Mal bis Weihnachten und dem Schluss der Vorrunde hat die HG nun die Chance, ihr Punktekonto zu verbessern – kommenden Samstag zu Hause gegen Hochdorf und am 14. 12. in Korchenbroich. Ziel: Noch vier Punkte in der Vorrunde.
Statistik HGS: Schlingmann 13 Paraden, 2x7m, Paetow 9, Kunkel 6, Noh 4/3, Weißgerber 3, Becker 2, Durmishi 2, Reitz 2, Kockler 1
Statistik TVK: Jörg 14 Paraden, Zhuo 11/5, Spieß 8, Osifo 4, Schnellbacher 3, Häufglöckner 2, Blank 1, Wolf 1
Siebenmeter: TVK 5/7, HGS 3/3
Zeitstrafen in Minuten: HGS 14 (rot gegen Walz), TVK 6
Zuschauer: 350
Quelle. PM HG Saarlouis
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