TVN kämpft erneut wacker und geht doch wieder leer aus

21.09.2012 9:53
Einmal mehr war es die Cleverness, die am Ende über Sieg oder Niederlage entschied. Denn die Partie war bis kurz vorm Schlusspfiff offen. „Ihr habt uns lange Zeit Probleme gemacht“, gestand FA-Coach Velemir Petkovic seinem Neuhäuser Kollegen Gaugisch beim Pressegespräch ein. Und das klang respektvoll. In der Tat hat der Erstliganeuling aus dem Ermstal dem haushohen Favoriten lange Zeit richtig zu schaffen gemacht, ihm Paroli geboten und mit eisernem Willen dafür geackert, seine Außenseiterchance zu nützen. Entsprechend kess und zielstrebig waren die Neuhäuser ans Werk gegangen, legten bis zur 4. Minute durch Tore von Schröder, Seitle und Kapitän Ralf Bader zum 3:1 vor. FrischAuf! tat sich zunächst sichtlich schwer gegen die quirligen Gastgeber. Göppingens Schlussmann Bastian Rutschmann sorgte dafür, dass diese nicht weiter vorlegen und seine eigenen Vorderleute zum 3:3 aufrücken konnten. Dann rächten sich zwei kleine Fehler auf Seiten der Neuhäuser und binnen von nur 25 Sekunden hatten die Gäste mit zwei blitzschnellen Kontern von Oprea und Rnic erstmals zum 5:3 vorgelegt. Doch auch der TVN kann kontern: Philipp Keinath und Marcel Schiller demonstrierten es eindrucksvoll (5:5/12.) Als Nicolai Theilinger mit einem Doppelschlag seine Farben acht Minuten vor der Pause mit 10:8 in Führung brachte, stand die Tübinger Arena Kopf. Würde der Knoten bei den Neuhäusern heute platzen? Würde es ihnen – wie im Pokal vergangene Saison – erneut gelingen, die routinierte Truppe aus der Stauferstadt zu schlagen? Die Sensation lag in der Luft. Zumal Linkshänder Theilinger sich auch beim 11:9 prächtig durchsetzte und TVN-Keeper Thomas Bauer danach einige Göppinger Angriffe auf sein Gehäuse erfolgreich parierte. Rnic, der überragende Rückraumakteur der Filstäler sorgte mit seinen Kollegen Michael Haaß und Manuel Späth allerdings dafür, dass zur Halbzeit eine 13:11-Führung zugunsten der Grün-Weißen protokolliert wurde. Überhaupt ragte auf Seiten der Göppinger der athletisch starke Momir Rnic heraus. Mit 10/1 Treffern war er nicht nur der erfolgreichste Torschütze der Filstäler. Das Spiel der Grün-Weißen war geprägt von seiner Handschrift und vor allem seinem Überblick. Nach dem Wiederanpfiff war er es, der die FA-Führung mit drei Toren (einschließlich einem Strafwurf) erstmals zum 16:12 ausbaute. Tim Kneule, der Ex-Neuhäuser erhöhte danach gemeinsam mit Felix Lobedank zum 18:13. Wer allerdings glaubte, dass die mutigen Ermstäler danach klein bei geben würden, den belehrten Bader, Schiller und Co. eines Besseren. Bis zur 45. Minute hatten die die Gastgeber auf 17:19 verkürzt und Sekunden später war es TVN-Rückkehrer Philipp Keinath, der abgezockt zum 19:19 ausglich. Abermals konnte FrischAuf! danach mit zwei Toren in Führung gehen (21:19/ 49.) was aber Seitle und das leidenschaftlich kämpfende Neuhäuser Urgestein Daniel Reusch nochmals ausmerzen konnten (21:21/ 50.). Danach allerdings brachte sich der TVN selbst um den verdienten Lohn. „Wir haben unsere Taktik verloren, hatten zu viele Einzelaktionen“, machte Markus Gaugisch die Ursache dafür aus, dass seine Mannschaft letztlich das Nachsehen hatte. Die Hoffnung auf den ersten Punkte heizte TVN-Youngster Theilinger, der auch zum Spieler des Tages gekürt wurde, mit seinem Anschlusstreffer zum 24:26 nochmals(57.) an. Am Ende aber taktierten die Filstäler deutlich cleverer, bewahrten die Nerven und durften so nach einem 28:24-Sieg über den Aufsteiger verdientermaßen aus Tübingen mitnehmen. „In der heißen Endphase fehlte uns die Abgebrühtheit“, machte TVN-Kapitän Ralf Bader den Knackpunkt aus. Wieder waren er und seine Kameraden ganz nah dran. „Aber das reicht halt nicht um glücklich zu sein“, fügte der 31-jährige sichtlich enttäuscht hinzu. Enttäuscht deshalb, weil eindeutig mehr drin gewesen wäre für den Liganeuling. Velemir Petkovic zeigte sich bei der anschließenden Pressekonferenz erleichtert, dass sein Team, das bisher noch nicht so richtig in Tritt gekommen war, den zweiten Saisonsieg holte. Doch jene, die sein Team zum besten Göppinger Team aller Zeiten empor heben holte er auch gleich wieder auf den Boden: „Wir sind noch nicht große Klasse“, bat er darum, seiner Mannschaft die nötige Zeit einzuräumen sich vollends zu einem starken Team entwickeln zu können. Markus Gaugisch war trotz erneuter Niederlage nicht mit allem unzufrieden. „In der Phase als wir auf 21:21 dran waren haben wir die Taktik verloren und Bälle fortgeschmissen“, bemängelte er dass sich seine junge Truppe da vom Kurs abbringen ließ. Nach dem knackigen Auftaktprogramm auf dem neuen Terrain können er und seine Mannschaft jetzt aufgrund der Länderspielpause am kommenden Wochenende erst mal kurz durchschnaufen, die ersten Erfahrungen, sacken lassen. Danach geht’s am 28. September zum Aufsteigerduell nach Essen, ehe dann am 2. Oktober die Zebras vom THW Kiel in Tübingen auf galoppieren. Quelle: http://www.dkb-handball-bundesliga.de

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