Tag der Hessenderbys in der Kasseler Rothenbach-Halle

07.09.2012 8:42
Gelungene Generalproben sehen anders aus. Falls man in der Bundesliga überhaupt eine Partie vor der nächsten als solche bezeichnen darf. Jedenfalls war die MT in Lemgo nicht so durchsetzungsstark, wie es in der Fremde eigentlich sein müsste, um dort zu bestehen. “Dabei haben wir gar nicht mal schlecht begonnen”, erklärt Axel Geerken, “aber leider sind wir dann in beiden Halbzeiten jeweils in einen 5-Tore-Rückstand geraten, aus dem wir uns nicht ganz herausarbeiten konnten. Der Druck wird durch diese Niederlage zweifellos zunehmen”, so der MT-Geschäftsführer. Und damit spielt er auf das Hessenderby gegen die HSG Wetzlar an, in dem es natürlich um’s Prestige, aber für die MT um wichtige Punkte geht, will sie nicht den Anschluss in der Tabelle verlieren. Fakt ist, Wetzlar ist glänzend aus den Startlöchern gekommen (3 Spiele, 6:0 Punkte) und kann in der Rothenbach-Halle befreit auflaufen. Ob unter diesen Vorzeichen die Rollen Favorit und Außenseiter zugeordnet werden sollten? Auf alle Fälle wird sich die MT gegen den Gast aus Mittelhessen einiges einfallen lassen müssen. Wie eng es zwischen diesen beiden langjährigen Rivalen zugeht, haben ja die vergangenen Duelle gezeigt. In der letzten Saison luchste die HSG der MT im Hinspiel in der Rothenbach-Halle einen Punkt ab (30:30) und im Rückspiel behielt das Roth-Team in der Rittal-Arena knapp die Oberhand (26:25). Der MT-Coach wird am Samstag mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht auf die beiden noch angeschlagenen Christian Zufelde (Schulter) und Savas Karipidis (Faserriss) zurückgreifen können. Kein Zweifel hingegen besteht bei Daniel Kubes. Der Abwehrchef war beim Spiel in Lemgo hart gegen einen TBV-Angreifer eingestiegen und wurde prompt disqualifiziert. Da die Referees darüber einen Bericht anfertigten, war die Sperre logische Konsequenz. Die läuft bis zum 18. September und damit wird Kubes sowohl am Samstag gegen Wetzlar, als auch am Mittwoch beim schweren Auswärtsspiel in Berlin nicht mitwirken können. “Diese Voraussetzungen sind sicher nicht optimal”, gesteht Michael Roth ein. “Dabei ist das Spiel gegen Wetzlar zugegebenermaßen sehr wichtig für uns. Aber wir wollen nicht jammern und herumlamentieren. Noch ist schließlich nichts Dramatisches passiert, auch, wenn wir uns zum jetzigen Zeitpunkt eine bessere Punktausbeute gewünscht haben. Fakt ist, die Saison ist noch sehr jung und wir haben weiterhin alle Chancen, auf den richtigen Weg zu kommen. Dazu aber müssen wir am Samstag allen widrigen Umständen zum Trotz gewinnen”, so die klare Ansage des MT-Trainers. Bei dessen Analyse der bisherigen Spiele überwiegt die Erkenntnis “Es läuft noch nicht rund”. Gegen die Rhein-Neckar Löwen klemmte es im Angriff (10 Minuten ohne Tor), in Lemgo lag das Manko hingegen eher in der Abwehr, wo das Zusammenwirken zwischen Tor- und Vorderleuten nicht recht funktionierten wollte. Hinzu gesellten sich in engen Phasen individuelle Fehler und bisweilen auch noch Pech. Wie beim Stand von 25:26, als Allendorfs Siebenmeter an den Pfosten krachte. “Es soll aber nicht der Eindruck erweckt werden, bisher sei alles schlecht gewesen”, so Roth. “Denn das ist definitiv nicht der Fall. Wir haben in den drei Spielen nicht nur genügend gute Ansätze gezeigt, sondern streckenweise auch sehr produktiv und clever agiert. Aber das Potenzial insgesamt haben wir noch nicht abgerufen. So etwas beschäftigt natürlich auch den einzelnen Spieler und macht ihn nicht gerade sicherer”, gibt der Coach zu. - Seinen Schützlingen gibt er mit auf den Weg, dass am Samstag der Weg nur über den Kampf führt. Ganz so, wie es in einem richtigen Derby auch sein soll. Quelle: http://www.dkb-handball-bundesliga.de

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