Vier Jungfüchse vor dem EM-Auftakt in Montenegro

07.08.2024 14:38

Das Abenteuer Europameisterschaft kann beginnen: Ab dem morgigen Mittwoch kämpfen 24 Teams um den Titel der M18 EHF EURO 2024. Mit Jan Grüner, Tim Schröder, Julian Kusche und Moritz Wanjura stehen vier Jungfüchse im DHB-Aufgebot.

Die Teilnahme an internationalen Großturnieren gehört zu den Highlights eines jeden Sportlers. Und solch ein Ereignis steht gleich vier Jungfüchsen in den kommenden Wochen bevor. Vom 7. bis 18. August spielen Jan Grüner, Tim Schröder, Julian Kusche und Moritz Wanjura mit der deutschen U18-Nationalmannschaft um den Europameistertitel.

Montenegro und seine Hauptstadt Podgorica sind zum vierten Mal in Folge Gastgeber für die Veranstaltung der jüngeren Altersklasse. 24 Mannschaften messen sich dort in sechs Vierergruppen. Deutschland befindet sich mit Frankreich, Polen und Nordmazedonien in Gruppe B.

„Man hat die ganze Saison darauf hingearbeitet. Das erste Highlight war die Deutsche Meisterschaft. Und nun kommt die EM als Belohnung“, sagt Jan Grüner, der sein drittes Jahr bei den Füchsen sogleich mit seiner zweiten Deutschen Meisterschaft gekrönt hat. Der Linksaußen hat vergangenes Jahr bereits beim EYOF (European Youth Olympics Festival) für Deutschland gespielt und dort seinen ersten internationalen Titel eingefahren. „Vor allem körperlich habe ich mich in dieser Zeit noch einmal weiterentwickelt.“

„Ich freue mich am meisten auf die Erfahrung“, sagt Teamkollege Tim Schröder, der seit fast elf Jahren bei den Füchsen spielt und von den Minis an alle Jugendstufen durchlaufen hat. In Montenegro wird der 17-Jährige sein erstes internationales Großturnier spielen. „Es steht natürlich ein gewisser Stolz dahinter, nominiert worden zu sein. Das ist nichts, was man sich erkaufen kann oder einfach reinrutscht. Das sind die Lorbeeren einer guten Saison.“

Nach intensiver Vorbereitung auf Kurs
Hinter der U18-Nationalmannschaft liegt eine intensive Vorbereitungsphase mit zahlreichen Lehrgängen in den Sommerferien. Vom 28. Juni an trainierte die Mannschaft unter Trainer Emir Kurtagic in Lübeck, wo man die abschließenden Spiele gegen die Niederlande sowie gegen die Färöer Inseln gewann. Nach 14 Tagen Sommerurlaub – in denen sich die Spieler aber auch entsprechend fit halten mussten – stand der zweite Lehrgang in Frankfurt am Main auf dem Programm. Im Rahmen dessen führte es die U18 nach Porto, wo zweimal gegen Portugal getestet wurde. Das erste Spiel gewann Deutschland mit acht Toren (39:31), im zweiten resultierte ein 28:28-Remis. Der letzte Lehrgang führte die vier Jungfüchse nach Kaiserau, wo sich die Mannschaft dem letzten Feinschliff widmete.

Nach zwei letzten Trainingstagen in Großwallstadt flog das U18-Team am gestrigen 5. August ins montenegrinische Podgorica, wo Temperaturen bis zu 40 Grad erwartet werden. Doch die Hitze trübt die Vorfreude bei den vier Jungfüchsen kein bisschen – und so groß wie die Vorfreude sind auch die Ambitionen: „Das Halbfinale sollte sicher drin liegen“, so Tim Schröder, der das Maximum rausholen will. „Das Ziel ist klar: Wir wollen ins Finale kommen und das Ding nach Hause holen.“ Durch die diversen kleinen Turniere könne man sich international zwar einschätzen, doch an der EM sind auch einige unbekannte Gegner dabei.

„Wir haben uns von Lehrgang zu Lehrgang weiterentwickelt – auf und neben der Platte. Wir sind als Team zusammengewachsen“, betont Tim Schröder. Dem Kreisläufer ist eine Aussage seines Trainers besonders in Erinnerung geblieben. „Natürlich will man immer am liebsten in der Startformation sein. Aber es geht nicht darum, sich darum zu batteln, sondern darum, über 60 Minuten die bestmögliche Leistung am Kreis zu haben. Ob man ab der ersten, der zwanzigsten oder vierzigsten Minute spielt – wir sind ein geschlossenes Team.“ Linksaußen Jan Grüner ergänzt: „Wir sind beide in Abnehmerrollen und keine Spielmacher. Wir müssen von dort die höchstmögliche Quote werfen. Ich probiere auch möglichst viel Verantwortung an der Siebenmeterlinie zu übernehmen.“

Auch für Julian Kusche ist die bevorstehende EM das erste internationale Großturnier. „Jedes Kind träumt davon, irgendwann einmal für Deutschland zu spielen. Es ist ein überwältigendes Gefühl und eine riesige Ehre, ein Land bei einem internationalen Turnier zu vertreten“, erzählt der 18-Jährige, der als Vierjähriger bei der HSG Ostfildern mit dem Handballspielen begonnen hat und ab der B-Jugend ins Nachwuchsleistungszentrum der Füchse Berlin wechselte. Doch je näher die EM kommt, desto größer wird auch die Anspannung: „Man hat einen gewissen Anspruch an sich selbst.“
Das Spiel ruhig machen und wenn es hektisch wird, einen kühlen Kopf bewahren – darin sieht der zweite Mittelmann seine Aufgabe. „Wir haben eine sehr gute Mannschaft und sind auf jeder Position doppelt gut besetzt“, führt Kusche aus, der zudem die Freundschaften neben dem Spielfeld sehr schätzt. „Wenn wir auf die Platte bringen, was wir haben, kann der Weg sicher weit gehen für uns.“

M18 EHF EURO 2024 – Spielplan Gruppe D
• Mittwoch, 7. August, 14.30 Uhr: Deutschland – Polen
• Donnerstag, 8. August, 12 Uhr: Nordmazedonien – Deutschland
• Samstag, 10. August, 19.30 Uhr: Deutschland – Frankreich

Das Turnier ist unterteilt in Vorrunde, Haupt-, Zwischen- bzw. Platzierungsrunde; sowie Halbfinals und Finals bzw. Platzierungsspiele. Gespielt wird in den drei Hallen Sportski centar Morača (6000 Plätze), Verde Sports Centre (2100 Plätze) und Bemax Arena (2244 Plätze).

Weitere Infos zu Kader, Modus und Livestream sind unter dhb.de sowie eurohandball.com zu finden.

Quelle: PM Füchse Berlin

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