Volle Schänzle-Hölle zum Kracher gegen Pforzheim

09.04.2022 9:51

Darauf haben sie ein ganzes Jahr hin gefiebert: Das erste Endspiel um den direkten Wiederaufstieg in die stärkste zweite Liga der Welt. Am Samstag, 20 Uhr, wird sich die Schänzle-Hölle erstmals nach zwei Jahren wieder komplett ohne Beschränkungen in ein Tollhaus verwandeln. Im Aufstiegsspiel zur 2. Bundesliga (Tickets auf www.hsgkonstanz.de/tickets) empfängt die HSG Konstanz die wie die HSG mit einem Sieg gestartete SG Pforzheim/Eutingen.

Volle Schänzle-Hölle ohne Beschränkungen

Für die Fans bedeutet das: Es gibt keine Test- und Impfnachweiskontrolle und keine Maskenpflicht. Die HSG Konstanz empfiehlt dies jedoch freiwillig zu tun. Damit ist alles angerichtet für einen großen, stimmungsvollen Handball-Abend. Auf die Konstanzer wird ein ganz heißer Tanz warten, denn während manch ein Beobachter und die Pforzheimer sich selbst in ihrer Außendarstellung überrascht von der Teilnahme an den Aufstiegsspielen und vom klaren 32:25-Auftaktsieg gegen Schalksmühle/Halver geben, so stellt dies für Jörg Lützelberger überhaupt keine dar. „Ich habe mir zahlreiche Spiele von ihnen angesehen. Da bin ich überhaupt nicht überrascht, dass Pforzheim sich für die Aufstiegsrunde qualifiziert und zum Start direkt gewonnen hat. Sie können wirklich alle in dieser Runde schlagen.“ Noch eines ist für ihn sicher: Dass die bisherige Zurückhaltung in der Kommunikation sich auf dem Spielfeld ganz anders darstellen wird. „Die SG wird von Anfang an alle Waffen auf das Spielfeld werfen und ich bin mir sicher, dass uns auch von Trainerseite die eine oder andere Überraschung erwarten wird“, so der Head Coach.

Eigene Top-Talente und erfahrene Neuzugänge aus der 1. und 2. Bundesliga bei Pforzheim

Pforzheim/Eutingen leistet seit Jahren eine hervorragende Jugend- und Ausbildungsarbeit und erntet jetzt die Früchte dieser bemerkenswerten Aufbauarbeit. Allen voran Top-Talent Nico Schöttle bringt jede Menge Wurfkraft aus der Distanz und Durchsetzungsstärke im Eins-gegen-Eins mit. Das Ausnahme-Talent im linken Rückraum kommt bereits mit 18 Jahren schon regelmäßig per Doppelspielrecht bei Erstligist TVB Stuttgart zum Einsatz. Mit 2,01 Metern Körpergröße bei 106 Kilogramm bringt der Jugend-Nationalspieler dafür beste Voraussetzungen mit. Mit der U19 wurde der kräftige Shooter zuletzt Europameister. Was wohl zum Stamm aus dem „eigenen Stall“ noch fehlte, waren erfahrene Haudegen. Vor allem die stabile, harte Deckung vor dem langjährigen Erstliga-Keeper Bastian Rutschmann (39), EHF-Pokalgewinner 2012, 2016 und 2017 mit Frisch Auf Göppingen und unter anderem für die Erstligisten Rhein-Neckar Löwen und den Bergischen HC aktiv, stellen wichtige Elemente im Pforzheimer Spiel dar. Dazu kamen in den letzten Jahren weitere erfahrene Topspieler wie Jan Wörner vom Zweitligisten Ferndorf, Pascal Kirchenbauer (Erst- und Zweitliga-Erfahrung bei den Eulen Ludwigshafen) sowie Tim Ganz (28 Erstliga-Partien für die Rhein-Neckar Löwen).

Lützelberger erwartet völlig offenes Match

Somit sieht Lützelberger ein völlig offenes Match, zumal er in der letzten Woche auf einige verletzte oder kranke Spieler verzichten musste und einige Blessuren aus Hanau „mitgenommen“ wurden. „Man darf bei der Bewertung vermeintlicher Favoritenrollen nicht vergessen“, mahnt er, „dass wir seit Monaten mit Peter Schramm auf ganz viel Erfahrung, Defensivstärke und Wurfkraft verzichten müssen, gleiches gilt nun im rechten Rückraum mit Joschua Braun.“ Zudem fehlen ihm die beiden Mittelmänner Christos Erifopoulos und Carlos Marquis und somit eine ganze Rückraumreihe. Zudem hat der 36-Jährige beobachtet, dass „kein Gegner gegen uns in dieser Saison aus seiner Position heraus ein schlechtes Spiel gemacht hat. Alle waren am Limit. Aus einer leichten Erwartungshaltung fällt das deutlich leichter.“ In der Aufstiegsrunde sieht er alle Mannschaften jedoch gleichauf: Mit breitem, guten Kader ausgestattet und nach guten Saisonleistungen sportlich klar dafür qualifiziert.

Träume von Mannschaft und Spielern

Für den jungen Coach selbst ist es gerade eine spannende, sehr intensive Zeit. „Ich träume jede Nacht von meiner Mannschaft und meinen Spielern“, lacht er. Tagsüber geht es von morgens bis abends seit zwei Wochen nur um dieses eine Spiel gegen seinen gewitzten Kollegen Alexander Lipps und eine bärenstarke Pforzheimer Truppe. „Wir haben uns intensiv vorberietet“, sagt er mit viel Respekt vor dem Tabellenzweiten der Staffel F. Eine vielseitige Mannschaft mit zwei Abwehrsystemen und vielen Varianten im Offensivspiel. Umso mehr freut sich der Wahl-Lindauer auf eine volle Schänzle-Hölle ohne Beschränkungen. „Das pusht die Spieler absolut“, weiß der ehemalige Bundesligaprofi. „Unsere Jungs können damit ans Limit gehen und der Druck auf den Gegner kann uns helfen. Alle sind heiß, fokussiert und voll motiviert.“ Alle wissen, was sie investiert haben, berichtet er. Die zweiwöchige Spielpause diente dazu, einen weiteren Schritt in Richtung Topniveau zu machen. „Da sind wir noch nicht wieder“, erklärt er mit Blick auf die Auswirkungen der Corona-Erkrankungen fast der gesamten Mannschaft. Einige Schritte in die richtige Richtung konnte man bei der jungen Mannschaft der HSG dennoch registrieren. Es wird spannend gegen Pforzheim.

 

Quelle: PM HSG Konstanz

HSG Konstanz Herren

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