„Wir haben unterschiedliche sich bestens ergänzende Spielertypen“

18.05.2017 13:48
Im Gespräch mit Adalsteinn Eyjolfsson, dem Trainer des TV Hüttenberg, einst Coach beim ThSV Eisenach In der 2. Handballbundesliga empfängt der ThSV Eisenach am Samstag, 20.05.2017 um 19.30 Uhr den TV Hüttenberg. Mit den Hessen kommen zwei Ex-Eisenacher, Rückraumspieler Tomas Sklenak, der für die Wartburgstädter 10 Jahre am Ball war, und Trainer Adalsteinn Eyolfsson, einige Jahre auf der Bank des thüringischen Traditionsvereins. Vor dem thüringisch-hessischen Nachbarschaftsvergleich sprachen wir mit Adalsteinn Eyjolfsson, der nach der Saison 2013/2014 mit dem ThSV Eisenach in die 1. Handballbundesliga aufstieg. Es blieb allerdings nur ein einjähriges Intermezzo. Seit 2015 ist er Coach des TV Hüttenberg. Gelingt der Durchmarsch on der 3. in die 1. Liga, sehen wir nächste Saison den TV Hüttenberg mit Adalsteinn Eyolfsson als Trainer in der 1. Bundesliga? Eine schwierige Frage, die noch nicht zu beantworten ist. Wir haben noch 5 Spiele zu bestreiten, gewinnen wir davon 4, wird unser Traum wahr. Das wäre eine Wahnsinnssache! Wir wollen die Chance packen! Was hat der TV Hüttenberg, was der Großteil der Konkurrenz nicht hat? Wir haben eine sehr homogene Mannschaft, die eingespielt aus dem Jahr 3. Liga ist. In der Hinrunde blieben wir von Verletzungen verschont. Ein Vorteil. In der Rückrunde ereilten etliche Verletzungen, was nicht ohne Folgen blieb. Viel Last lag auf wenigen Schultern. In der Rückrunde konnten wir kein Auswärtsspiel gewinnen. Unsere Stärken, eine 3:2:1-Deckung in verschiedenen Variationen, ein daraus resultierender Gegenstoß, im Positionsangriff diszipliniert und variabel spielend. Wo sehen Sie die Stärken Ihres Teams? Wer sind die Leistungsträger? Das Kollektiv steht ganz oben an. Mal macht der eine ein ganz starkes Spiel, mal wird der andere zum Matchwinner. Wir haben unterschiedliche sich gut ergänzende Spielertypen. Im Nachhinein ist festzustellen, wir haben die Mannschaft bestens zusammengestellt. Unser Spielsystem richtet sich natürlich auch nach dem jeweiligen Kontrahenten. Sie sind ja aufstiegserfahren, ist der TV Hüttenberg für das Unternehmen deutsche Eliteliga gerüstet? Nicht nur ich, auch der TV Hüttenberg ist aufstiegserfahren. Hinter den Kulissen wird ganz intensiv gearbeitet. Wir machen das Sportliche. Bei einem Aufstieg wären zwei bis drei Verstärkungen nötig. Auch bei den Finanzen müsste aufgestockt werden. Der TV Hüttenberg hat für die 1. und 2. Mannschaft sowie für die in der Jugendbundesliga spielenden A-Jugend in dieser Saison einen Etat von etwa 750.000 €. Das reicht für die 1. Liga nicht. Mir sind wohl bewusst, dass unsere Möglichkeiten begrenzt sind. Wir sehen uns als Ausbildungsverein, der jungen deutschen Spielern eine Chance gibt, beispielsweise sich über 38 Spieltage in der 2. Handballbundesliga zu entwickeln. Nach dem schwer erkämpften Sieg über den Dessau-Roßlauer HV gaben Sie Ihrem Team am Dienstag frei. Quasi als Belohnung? Auch. Eine intensive Saison befindet sich auf den letzten Metern. Die Spieler waren hoch belastet. Arbeiten und studieren ja auch viele. Wir müssen dosiert trainieren, um die Frische zu erhalten, vor den anstehenden wichtigen Spielen. Am Samstag kehren Sie in Ihre einstige Wirkungsstätte zurück. Welche Erinnerungen kommen da auf? Haben Sie noch Kontakt? Ich habe schöne und weniger schöne Erinnerungen. Die schönen überwiegen. Es war schon eine rasante Entwicklung von 2010 bis 2013. Ich habe noch Kontakte mit den Spielern dieser Super-Truppe, Nicolai Hansen, Benjamin Trautvetter, Daniel Luther und ebenso mit Bjarki Elisson und Rene Villadsen. Einer aus diesen erfolgreichen Zeiten spielt ja bei mir. Tomas Sklenak. Wie sehen Sie die Entwicklung beim ThSV Eisenach? Die aktuelle Saison war von ganz vielen Verletzungen geprägt. Das mindert natürlich die Leistungsstärke. Mein junger Trainerkollege war da wahrlich nicht zu beneiden. Dem eingeschlagenen Weg mit jungen deutschen Spielern bringe ich viel Sympathie entgegen. Mannschaft und Trainer brauchen Zeit, um stabile Leistungen konstant abzurufen. Ein guter Weg, der Geduld erfordert. Viel Geduld und Zeit. Alles schnell schlecht reden, ist der Sache des Eisenacher Handballs nicht dienlich. Hinter der Mannschaft stehen, den jungen Spielern den Rücken stärken, das ist das Gebot der Stunde! Sie treffen am Samstag auf eine Eisenacher Rumpftruppe; also eine leichte Aufgabe für Sie? Ich bin inzwischen lange genug dabei, um zu wissen, dass es nicht so wird. Der ThSV Eisenach wird, unterstützt durch seine Fans, nun besonders fighten. Es ist zudsem das Duell, Erstbundesliga-Absteiger gegen Drittliga-Aufsteiger. Wir haben ganz großen Respekt, kommen jedoch, um zu punkten. Mit welchem personellen Aufgebot werden Sie wahrscheinlich auflaufen? Eine Verletztenmisere liegt hinter uns. Wir hoffen, wir bleiben bis zum Saisonausklang von Verletzungen verschont. Wir werden also wahrscheinlich mit unserem besten Aufgebot auflaufen. Danke für das offene Gespräch! Th. Levknecht Quelle: PM ThSV Eisenach

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