"Zusätzliche Belohnung" - Freude bei der MT Melsungen über die endgültige Gewissheit

16.07.2014 10:23
Presseagenturen hatten es zwar kürzlich schon vermeldet, aber bei der MT wollte man auf ‘Nummer Sicher’ gehen und die Europapokalteilnahme erst bestätigen, wenn die Europäische Handball Federation (EHF) als zuständiger Verband die Nordhessen auch offiziell benannt hat. Das ist am gestrigen Dienstag geschehen, die EHF hat den entsprechenden Terminplan herausgegeben - wir berichteten. Danach ist die MT für die zweite Qualifikationsrunde vorgesehen, die bereits Mitte Oktober gespielt wird. Treffen können die Nordhessen dann schon auf starke Kontrahenten wie Kaustik Wolgograd (Russland) oder Fenix Toulouse (Frankreich). Ebenfalls als Gegner in Betracht kommt eine der 17 siegreichen Mannschaften aus der ersten Qualifikationsrunde, wie vielleicht IFK Kristianstad (Schweden), der neue Club von Ex-MT’ler Jonathan Stenbäcken, Bern Muri (Schweiz), Maccabi Tel-Aviv (Israel) oder Dinamo Astrakhan (Russland). "Unser Bemühen, sich stetig weiter zu entwickeln, immer etwas besser zu werden, erfährt durch die Europapokalteilnahme eine zusätzliche Belohnung. Das ist nicht zuletzt das Ergebnis von Kontinuität und einer gewissen Beharrlichkeit", erklärt Barbara Braun-Lüdicke. "Auch wenn in den bisherigen neun Jahren in der ersten Liga nicht alles wunschgemäß verlaufen ist, haben wir uns nicht von unserem Weg abbringen lassen. Mit der Verpflichtung von Michael Roth als Trainer vor knapp vier Jahren haben wir die entscheidende Weiche gestellt. Hinzu kommt die Unterstützung durch unsere Partner, allen voran unser Hauptsponsor B. Braun Melsungen AG. Apropos: Unser Sprung auf die europäische Handballbühne passt ausgezeichnet zur traditionell internationalen Ausrichtung des Unternehmens", so die MT-Aufsichtsratsvorsitzende. "Wir freuen uns sehr auf unsere erste Teilnahme am Europapokal, das ist ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der MT Melsungen", sagt Axel Geerken. "Nachdem Hannover-Burgdorf im vergangenen Jahr als EHF-Cup-Neuling erst in der dritten Runde einsteigen musste, hatten auch wir ein wenig darauf spekuliert", gibt der MT-Vorstand zu und ergänzt: "Jetzt blicken wir auf den 22. Juli, wenn die Paarungen ausgelost werden und wir dann erfahren, wer von den sehr interessanten Mitkonkurrenten unser erster Gegner sein wird. Natürlich hoffen wir auf ein Weiterkommen, aber es wird spannend." Entsprechende Vorarbeiten hat die MT bereits geleistet. So wurde u.a. mit Hallenbetreiber Messe Kassel der mögliche Terminplan für die Auftritte in der Rothenbach-Halle abgeklopft und auch die betreffenden Fragebögen der EHF beantwortet, in der die Infrastruktur und die Organisation rund um die Heimspiele dokumentiert werden müssen. Aber auch sportlich sieht man sich bei der MT für die höheren Aufgaben auf europäischer Bühne gerüstet. Der qualitativ ohnehin schon gut besetzte Kader wurde mit den beiden international erfahrenen Spielern Momir Rnic (Rückraum links, aus Göppingen), Marino Maric (Kreis, aus Maribor) sowie mit Jeffrey Boomhouwer (Linksaußen, von Emsdetten) nochmals punktuell verstärkt. "Mit unserer jetzigen Mannschaft können wir uns die Teilnahme im EHF-Cup zutrauen", ist Michael Roth zuversichtlich. Dabei erinnert sich der Coach schmunzelnd an seinen Einstieg im Oktober 2010 zurück: "Als ich nach Melsungen gekommen bin und vom Ziel gesprochen habe, in fünf Jahren europäisch spielen zu wollen, dachten wahrscheinlich nicht wenige, der Mann spinnt." Schließlich hatte die Mannschaft zu dem Zeitpunkt 0:22 Punkte und war dem Abstieg näher als dem Klassenerhalt. "Aber", so der Trainer, "ich hatte von Anfang an die feste Überzeugung, dass in der MT sehr viel Potenzial steckt, und dass es bei entsprechend klarer Personalpolitik realistisch ist, ein solches Ziel anzugehen. Jetzt haben wir es sogar schon ein Jahr früher geschafft und darauf können alle sehr stolz sein." Dass die MT eine Runde früher einsteigen muss, als erhofft, sieht Roth eher positiv: "Da können wir schon früher eine erste Erfahrung machen, uns gegen einen hoffentlich schlagbaren Gegner etwas einspielen und die Anfangsnervosität ablegen." Zur Zeit absoviert die MT Melsungen mit ihrem 15-köpfigen Kader ein erstes Trainingslager im österreichischen Kleinarl. Mit Malte Schröder (Wadenverhärtung), Mikel Appelgren (Oberschenkelzerrung) und Johannes Sellin (kleine Entzündung im Fuß) sind zwar drei Spieler etwas angeschlagen, machen aber mit Ausnahme der Laufeinheiten alle anderen Trainingsinhalte vollständig mit. Nicht zuletzt die teambildenden Maßnahmen, wie Mountainbiking und Canyoning, das am Dienstag auf dem Programm stand. Apropos: Auf der Busfahrt zu den "wilden Schluchten" erfuhr die Mannschaft vom Europapokalmodus. Hoffentlich ein gutes Omen. Im Laufe der sechswöchigen Vorbereitungsphase werden die Nordhessen unter anderem an drei Turnieren teilnehmen (f.a.n. Frankenstolz Cup, Sparkassen Cup und erima Cup) und diverse Testspiele absolvieren. Ein zweites Trainingslager ist für Anfang August in der Nähe von Bremen terminiert. Das erste Saisonspiel steigt am 23. August beim TSV Hannover-Burgdorf, das erste Heimspiel am 29. August gegen den VfL Gummersbach. Quelle: http://www.handball-world.com

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