Dutenhofen/Wetzlar. „Es war ein sehr, sehr wichtiger Sieg“ (Kessler) – für die Mannschaft, für die Moral und für das Selbstvertrauen. Da, wo vor einer Woche Hanau deutlich gescheitert war, holte die HG Saarlouis am Samstag beide Punkte, bezwang die Bundesliga-Reserve der HSG Wetzlar vor rund 200 Zuschauern in der Sporthalle Dutenhofen mit 31:34 (16:14) und machte einen ersten Schritt zurück in die Erfolgsspur.
Dabei hatte das Team von Philipp Kessler einige Herausforderungen zu überwinden: Zunächst war da die sicht- und spürbare eigene Anfangs-Nervosität, dann der Ausfall v on Tom Paetow (Verletzung am Fuß, Diagnose am Montag) kurz vor dem Seitenwechsel, eine unangenehme 3-2-1- und 3-3-Deckung der Gastgeber und die eigene Abschluss-Schwäche bei sogenannten „glockenfreien Würfen“ gegen einen stark agierenden Finn Rüspeler im Kasten der Dutenhofener.
Und trotzdem zeigten die Saarländer eine stark verbesserte Mentalität, vor allem in der Abwehr mit einem sehr, sehr gut haltenden Michel Fiedler dahinter. Die Abwehrzentrale mit Richard, Reitz und Kockler funktionierte bestens und ließ es nicht zu, daß sich die HSG so richtig absetzen konnte. Dennoch hatte Dutenhofen lange Zeit das Ding im Griff, setzte sich zunächst auf 6:2 (8.) ab, bevor die Saarländer richtig im Spiel ankamen und beim 8:7 (14.) wieder dran waren.
Doch die Jungs von Axel Spandau hatten ihr Pulver längst nicht verschossen und konnten bis zur 20. Minute den alten 4-Tore-Vorsprung wieder herstellen (12:8). Philipp Kessler nahm seine erste Auszeit, sortierte seine Reihen neu und die Gäste hielten Anschluss (13:12, 26.). Daß es dann bei Halbzeit doch noch 16:14 stand, war auch ein wenig Pech.
Dafür kamen die Gäste um so stärker aus der Pause, brauchten keine Minute, um durch zwei Tore vom Kreis (Sam Richard und Joshua Reitz) zum 16:16 auszugleichen. Und es kam noch besser: Der starke Lars Walz und Marcel Becker legten nach und Saarlouis ging erstmals in Führung. Dabei funktionierte das Spiel „Sieben gegen Sechs“, das sich das Trainerteam der Saarländer als Mittel der Wahl gegen die aggressive 3-3-Deckung von Dutenhofen ausgedacht hatte, grundsätzlich gut. Kevin Szep-Kis übernahm mit Yves Kunkel (der in der letzten Woche noch nicht hatte trainieren können) zusammen mehr Verantwortung und traf meist die richtige Entscheidung. Saarlouis behauptete die Führung bis zur 40. Minute (22:23). Dann gingen allerdings ein, zwei Dinge in dieser Offensiv-Formation daneben und man kassierte insgesamt drei Treffer ins leere Tor. Die Gastgeber bekamen wieder Oberwasser, holten erneut einen 3-Tore-Vorsprung (28:25, 46.).
Saarlouis variierte seine Deckungsformation: Mit einer 5-1-Abwehr – Lars Weißgerber auf der vorgezogenen Position – nahm man Dutenhofens Spielgestalter und besten Torschützen Lukas Gümbel aus der Partie und als es in die letzten zehn Minuten ging, war das Spiel wieder ausgeglichen (28:28). Noch einmal konnten die Gastgeber durch ein Geschoss von Matthias Schwalbe vorlegen (29:28), dann stellte der „Paetow-Vertreter“ an diesem Abend, Kevin Szep-Kis die Weichen mit einem Doppelschlag zum 29:30 (54.) auf Auswärtssieg. Doch noch war es nicht so weit. Dutenhofen wehrte sich, konnte beim 31:31 (56.) ein letztes Mal ausgleichen. Als schließlich „Szepi“ und Marcel Becker auf 31:33 (57.) stellten, begannen die Saarländer so richtig an den Auswärtssieg zu glauben. Zwei Auszeiten später machte Yves Kunkel in der Schlussminute das Ausrufezeichen (31:34) dahinter.
Bis zur nächsten Partie am 16. November in Nieder-Roden ist jetzt Zeit, die Blessuren auszukurieren. Vieleicht ist ja dann auch mit Paetow, Kunkel und der Rückkehr von Meti Durmishi die Personal-Situation etwas entspannter und ein weiterer Schritt zurück in die Erfolgsspur möglich…
Statistik HGS: Fiedler 20 Paraden, Szep-Kis 7, Weißgerber 7/1, Becker 4, Paetow 4, Reitz 4, Walz 3, Yves Kunkel 2, Richard 2, Kockler 1
Statistik HSG: Rüspeler 16 Paraden, 1 Tor, Göbner 3 Paraden, Gümbel 6, Weimer 5, Hoepfner 4, Scheibel 3, Opitz 2, Bremond 2, Lauer 2, Schwalbe 2/1, Simon 2, Boczkowski 1, Lubbadeh 1
Siebenmeter: HGS 1/2, HSG 1/1
Zeitstrafen in Minuten: HGS 6, HSG 10
Zuschauer: 200
Quelle: PM HG Saarlouis
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